Kampagne „Fairtrade-Towns“
Die Kampagne „Fairtrade-Towns“ startete im Jahr 2000 in Großbritannien und hat sich zu einer weltweit sehr erfolgreichen Aktion entwickelt. So gibt es mittlerweile über 2000 Städte für fairen Handel in 18 Ländern, darunter z.B. London, Brüssel, Rom, San Francisco und Kopenhagen. Schwerpunkt der Initiative bildet Grossbritannien mit inzwischen 600 Fairtrade-Towns. Zudem gibt es hier Fairtrade-Dörfer, -Landkreise, -Inseln, -Schulen, -Universitäten und mit Wales sogar die erste „Fairtrade-Nation“!
Seit Januar 2009 können sich auch Kommunen in Deutschland um den Titel „Fairtrade-Stadt“, “Fairtrade-Kreis“ oder „Fairtrade-Gemeinde“ bewerben. Über 500 Fairtrade-Towns gibt es bis jetzt in Deutschland, darunter Saarbrücken, Dortmund und Marburg. Viele stehen in den Startlöchern.
Wer vergibt die Auszeichnung „Fair Trade Stadt“?
Der unabhängige Verein Transfair e.V. vergibt die Auszeichnung, und zwar zunächst für zwei Jahre. Danach werden die Kriterien aufs Neue geprüft. Transfair handelt nicht selbst mit Waren, sondern vergibt lediglich das Siegel für fair gehandelte Produkte.
Transfair wird von Institutionen aus Entwicklungshilfe, Bildung, Politik, Kirche, Verbraucherschutz, Umwelt uvm. getragen und startete 1992 seine Arbeit mit dem Ziel, benachteiligte Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika zu fördern und ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen durch Fairen Handel, d.h. vor allem gerechte Preise, zu verbessern.
Warum sollte sich eine Stadt an dieser Kampagne beteiligen und was sind die Ziele und Vorteile?
- Durch die Verbreitung des Fairen Handels trägt die Kommune zu einem gerechteren Wirtschaftssystem bei und sorgt für faire Preise bei den Produzenten in den Ländern des Südens.
- Viele verschiedene Kräfte einer Stadt wirken auf dem Weg hin zur Fairtrade-Stadt zusammen. Das stärkt den Gemeinsinn der Kommune, die Bürger arbeiten mit ihrer und für ihre Stadt.
- Fairtrade macht sich gut: Gemeinsam erhält man Öffentlichkeit , die Stadt stellt sich mit Imagegewinn als Vorbild für eine gute Sache dar – ihre Vertreter werden als sozial verantwortlich handelnde Akteure wahrgenommen – und gewinnt auch überregional an Medienpräsenz.
- Als Teil der internationalen Kampagne „Fairtrade-Towns“ gewinnt die Stadt an Internationalität. Oftmals haben deutsche Fairtrade-Kommunen bereits Fairtrade-Partnerstädte (z.B. Berlin mit London, Dresden mit Coventry, Frankfurt mit Birmingham, Marburg mit Northampton, Stuttgart mit Cardiff, Wiesbaden mit Gent).
Ziele einer Fair Trade Stadt – Fairer Handel!
Das letztendlich wichtigste Ziel ist, den Fairen Handel zunächst in der Kommune zu etablieren und bekannter zu machen. Dadurch wird ein Beitrag zu mehr globaler Gerechtigkeit geleistet und ein Zeichen gegen die Armut in den Ländern des Südens gesetzt!
Kooperationspartner
Wichtige Kooperationspartner auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt sind zum einen die Stadtverwaltung und Eine-Welt-Initiativen und zum andern Vereine, Schulen, Kirchengemeinden, die Gastronomie und Firmen (z.B. des Einzelhandels und international tätige Unternehmen). Insofern bringt die Kampagne „Fairtrade-Towns“ unterschiedliche Akteure aus Handel, Politik und Zivilgesellschaft zusammen und macht es gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten möglich, aufgrund der ökonomischen, sozialen und ökologischen Standards des Fairen Handels mehr Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit in das eigene Handeln und „den Handel“ zu bringen und dies überzeugend nach aussen zu vertreten.
Prominente Paten unterstützen die Aktion
So betont z.B.. Bundesministerin a. D. Heidemarie Wieczorek-Zeul:
“Die Idee der Kampagne Fairtrade-Towns besticht dadurch, dass jeder und jede dafür Sorge tragen kann, dass der Faire Handel in der eigenen Stadt sichtbar wird. Damit wird ein Zeichen gesetzt gegen die Armut in den Ländern des Südens und für eine gerechtere Gestaltung des globalen Welthandels.“